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04. Juli 2019
Ehrenamtliche begeistert Demenzkranke mit ihrer Musik
Privatkonzerte im Seniorenzentrum Margarethenhöhe

Privatkonzerte im Seniorenzentrum Margarethenhöhe
Ehrenamtliche begeistert Demenzkranke mit ihrer Musik
Ehrenamtliche begeistert Demenzkranke mit ihrer Musik
Privatkonzerte im Seniorenzentrum Margarethenhöhe
Wo ist Charis? Das fragen die Bewohnerinnen und Bewohner von Etage Vier oft. Dabei können sie sich im Allgemeinen nicht mehr so viel behalten. Denn: Alle sind an Demenz erkrankt. Aber Charis, die wollen sie nicht vergessen. Zu schön ist die Zeit, die sie mit ihnen verbringt.
Charis Tin Wai Lan ist 25 Jahre alt, kommt aus Hong Kong und lebt seit 2015 in Deutschland. Seit 2017 wohnt sie in Essen. Die gläubige Christin ist Orchestermusikerin; derzeit hat sie einen Zeitvertrag beim Sinfonieorchester des NDR in Hannover. Sie ist beruflich stark eingebunden. Aber immer, wenn sie Zeit findet, schnappt sie sich ihre Bratsche und besucht die dementen Bewohnerinnen und Bewohner im Seniorenzentrum Margarethenhöhe. Mal klappt das 1-2 Mal die Woche, manchmal auch nur einmal im Monat – halt so, wie es zeitlich bei Charis passt.
„Ich bin evangelisch und sehr gläubig“, erzählt Charis. „Ich bete viel und wollte gerne etwas für andere tun, nicht nur egoistisch sein und an mich denken. Ein Bekannter erzählte mir vom Diakoniewerk. Ich habe mir die Website angeschaut und mich mit dem Seniorenzentrum Margarethenhöhe in Verbindung gesetzt.“ So kam der Kontakt zu Cordula Wojahn vom Sozialen Dienst zustande. Die Musik stand dabei zunächst gar nicht im Vordergrund. Anfangs ging es eher um die Kontaktaufnahme und Gespräche mit den Bewohnerinnen und Bewohnern.
Und dann hat Charis überlegt: „Was kann ich anbieten, was andere nicht können?“ Klar, dass sofort die Musik im Raum stand. Und als Charis dann noch im Internet über die Wirkung von Musik auf Demenz recherchierte, war schnell klar, die Bratsche muss mit.
Seitdem gibt sie den Bewohnerinnen und Bewohnern bei ihren Besuchen immer ein einstündiges Privatkonzert. Die Atmosphäre dabei ist besonders. „Normalerweise herrscht hier immer eine starke Unruhe“, erzählt Cordula Wojahn. „Aber wenn Charis spielt, dann entspannen sich alle sofort. Ihre Musik bewirkt etwas, trifft ins Herz und geht in den Kopf.“ Und so ist es: Bei „Ave Maria“ haben viele Zuhörer ihre Augen geschlossen und lauschen andächtig der Musik. Aber dann gibt immer wieder Momente, da sind sie auf einmal ganz präsent, öffnen die Augen und können ganze Liedzeilen fehlerfrei mitsingen, wie etwa bei „Alle Vöglein sind schon da“.
Charis spielt bei ihren Konzerten im Seniorenzentrum Margarethenhöhe das, was die Seniorinnen und Senioren gerne hören. Ob Klassik, Volksmusik oder auch mal was Modernes - die meisten Lieder hat Charis extra für sie einstudiert. Und Charis sorgt immer für Abwechslung. Für dieses Mal hat sie etwa Freddy Quinn mit „Heimweh“ ins Repertoire aufgenommen. Auch Musikwünsche nimmt Charis gerne entgegen. Wenn ihr ein Lied nicht bekannt ist, dann googelt sie es schnell und liest die Noten über ihr Smartphone. Sie ist ja Vollprofi.
Davor und nach ihren musikalischen Auftritten nimmt sich die sympathische 25-Jährige aber auch weiterhin Zeit für die Bewohner, geht auf sie zu und unterhält sich mit ihnen. Denn ihr ist es wichtig eine Verbindung zu den Menschen zu bekommen. Und das gelingt ihr ganz fabelhaft – mit und ohne Musik.
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