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05. Dezember 2014
Pfarrer Andreas Müller als neuer Diakoniepfarrer eingeführt

Pfarrer Andreas Müller als neuer Diakoniepfarrer eingeführt
Pfarrer Andreas Müller (links) übernahm das Amt von seinem Vorgänger Pfarrer Karl-Korst Junge.
Wünschten Pfarrer Andreas Müller (2. von links) alles Gute: Oberbürgermeister Reinhard Paß, Superintendentin Marion Greve, Stadtdechant Dr. Jürgen Cleve, Pfarrer Karl-Horst Junge und Geschäftsführer Joachim Eumann (von links).
Pfarrer Andreas Müller als neuer Diakoniepfarrer eingeführt
Im Rahmen eines Festgottesdienstes in der Marktkirche hat Superintendentin Marion Greve Pfarrer Andreas Müller in seinen Dienst als neuen Pfarrer für Diakonie des Kirchenkreises Essen eingeführt. Gleichzeitig übernahm Andreas Müller den Vorsitz des Vorstandes des Diakoniewerks Essen. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Kreissynodalvorstand des Kirchenkreises den 52jährigen Theologen zum Nachfolger von Pfarrer Karl-Horst Junge gewählt, der vor einigen Tagen in den Ruhestand verabschiedet wurde. Mit dem Gottesdienst begrüßte die Evangelische Kirche in Essen auch das neue Kirchenjahr, das am 1. Advent begonnen hat.
„Ich freue mich, dass wir Andreas Müller heute als neuen Diakoniepfarrer des Kirchenkreises Essen begrüßen können. Hoffnungen und Erwartungen im Advent – Hoffnungen und Erwartungen stehen ganz konkret auch heute mit Ihrem Amtsbeginn im Raum“, erklärte Superintendentin Marion Greve in ihrer Ansprache zur Einführung. „Wir schauen auf ein reiches Feld diakonischer Tätigkeit in Essen. In unseren Gemeinden, den funktionalen Diensten und in unseren Einrichtungen denken und handeln wir diakonisch, indem in ihnen christlicher Glaube praktisch und handfest wird.“ Diakonie lebe vom Evangelium, im Großen wie im Kleinen – ob in Krankenhäusern oder in unserer Kleiderkammer, ob in großen diakonischen Werken oder beim gemeindlichen Mittagstisch. Die diakonischen Aufgaben seien in den letzten Jahren immer differenzierter geworden. „Aufgaben gibt es viele. Zum Glück ebenso viele Gaben. Mit unseren Gaben, Ressourcen und Möglichkeiten sind wir unterwegs: Wie wir adventliche Erlösung erwarten, so stiften wir sie mit unseren kleinen Kräften. Wir tun, was löst, vielleicht sogar erlöst“, sagte die Superintendentin. Und weiter: „Weil wir Gutes erwarten von unserem Gott, tun wir das uns Mögliche. Es wird unser Schaden nicht sein, verspricht Jesus. Wo Menschen beten und arbeiten, wird Gott es gut machen. In diesem Geiste und in dieser Gemeinschaft wollen wir in den kommenden Jahren zusammen mit Ihnen unterwegs sein.“
„Was braucht es für einen guten Anfang, wenn jemand eine neue Aufgabe übernimmt?“, fragte Pfarrer Andreas Müller in seiner Predigt. Fachwissen, Kompetenz, Persönlichkeit seien zweifellos wichtig. Nach christlichem Verständnis sei alles Wissen ohne Gottes Geist allerdings schnell umsonst. Jede und jeder brauche ihn für seine Aufgaben. „Die Bibel erzählt immer wieder, wie Gottes Wirken und das menschliche Handeln in großen und kleinen Bereichen unseres Handelns zusammenkommen und dann mehr bewegen als gedacht. Die Kraft, die Energie Gottes ist es, die das bewirkt“, sagte Müller. Ohne diesen Geist werde auch sein neuer Anfang in Essen nicht gelingen. „Ich weiß aber auch, dass der Geist Gottes seine Kirche immer dahin leitet, nicht nur in Worten, sondern auch in Taten seine Liebe zu verkünden: ‚Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.’“ Dafür stehe in der konkreten sozialen Arbeit die Diakonie mit all ihren Mitarbeitern ein – und sie tue das gemeinsam mit vielen anderen, insbesondere mit den anderen Wohlfahrtsverbänden, so Müller. „Sie trägt mit dazu bei, dass die offene Gesellschaft, in der wir leben, auch auf dem sozialen Sektor eine pluralistische Gesellschaft ist. Unsere Demokratie braucht vielfältige Akteure, die ihren jeweiligen Weltanschauungen folgen. Zusammengehalten werden sie von der Anerkennung der Würde eines jeden Menschen im Geist der Freiheit und der gemeinsamen Verantwortung für das Wohl eines jeden Menschen im Geist der Freiheit und der gemeinsamen Verantwortung für das Wohl aller in dieser Stadt“, führte der neue Diakoniepfarrer aus.
Oberbürgermeister Reinhard Paß überbrachte der Evangelischen Kirche die Grüße der Stadt zum Beginn des neuen Kirchenjahres. In den vergangenen Monaten habe es im Hinblick auf das Zusammenleben der Menschen in Essen Positives, aber auch viel Schatten gegeben, sagte der Oberbürgermeister. Er erinnerte an die Demonstration mit antisemitischen Parolen im Sommer dieses Jahres. Dies dürfe nicht wieder passieren – wer die Menschenwürde derart verletze, stelle sich außerhalb der Gesellschaft. Umso wichtiger sei anschließend das gemeinsame Friedenszeichen von Juden, Christen und Muslimen vor der Marktkirche gewesen. Die Geschichte der Stadt Essen müsse beispielhaft für ein respektvolles, weltoffenes Miteinander verschiedener Glaubensüberzeugungen und Kulturen bleiben – hier wisse er die christlichen Kirchen an seiner Seite. Dies gelte auch für die Herausforderung, die die Aufnahme von Flüchtlingen derzeit für die Stadt Essen und ihre Menschen bedeute: Gemeinsam mit anderen Wohlfahrtsorganisationen leiste die Flüchtlingsbetreuung der Diakonie eine vorbildliche Arbeit, hinzu kämen Initiativen, Projekte und runde Tische zur Unterstützung von Flüchtlingen, die oft maßgeblich von Kirchengemeinden gefördert und mit aufgebaut würden. „Ich freue mich, dass es in Essen starke, lebendige Kirchen gibt, getragen von vielen Menschen, die sich mit ihrem ganzen Herzen einbringen“, sagte Reinhard Paß. Dem neuen Diakoniepfarrer Andreas Müller bot er eine Fortsetzung der intensiven und vertrauensvollen Zusammenarbeit in den politischen und städtischen Gremien der sozialen Arbeit an.
Stadtdechant Dr. Jürgen Cleve übermittelte der Festgemeinde die Grüße der Katholischen Kirche in Essen. Im Hinblick auf die Rolle der Kirchen in der Gesellschaft sprach Cleve von einem Paradigmenwechsel: Früher seien die Kirche eine wichtige Stimme in der Gesellschaft gewesen, die viele Bereiche des alltäglichen Lebens geregelt habe. Heute müssten die Kirchen ihre Stimme erheben, damit die wichtigsten Errungenschaften unserer Gesellschaft, die „Vielstimmigkeit der Lebensweisen, die Gewissensfreiheit und der Umstand, dass jeder nach seiner Facon glücklich werden kann, erhalten bleiben“, sagte der Stadtdechant. Pfarrer Andreas Müller wünschte er viel Kraft für seine zukünftige Aufgabe und Gottes Segen.
Pfarrer Volker Horlitz, Vorsitzender des Presbyteriums der Evangelischen Kirchengemeinde Hochdahl, in der Andreas Müller bis zu seinem Wechsel in die Ruhrmetropole tätig war, beglückwünschte den Kirchenkreis und das Diakoniewerk Essen zu seiner Wahl: Müller sei ein sehr guter Prediger, der bereit sei, die Positionen von Evangelischer Kirche und Diakonie in der Öffentlichkeit deutlich zu vertreten. Dabei lasse er sich stets von der Vorgabe leiten, dass jede neue Struktur und Rahmenbedingung in erster Linie den Menschen dienen müsse.
Das vierte Grußwort hielt Joachim Eumann: „Ihre alte Gemeinde hat sich eben von Ihnen verabschieden müssen. Ich habe dabei herausgehört, dass man Sie nicht so gern ziehen lässt“, sagte der Geschäftsführer des Diakoniewerks Essen. „Das soll ein Zeichen dafür sein, dass wir mit Ihnen einen Pfarrer und damit zugleich Vorsitzenden unseres Diakoniewerkes gefunden haben, der sein Amt mit Freude versieht und es versteht, seine Gemeinde – auch im weiteren Sinne – mitzunehmen auf den Wegen.“ Die anstehenden Herausforderungen seien groß, auch in Anbetracht vieler Veränderungen im sozialen Bereich. „Ich bin sicher, dass Sie dazu beitragen können und werden, diese Aufgaben zu meistern. Ich freue mich, Sie im Namen des Diakoniewerks herzlich bei uns willkommen zu heißen.“
Andreas Müller wurde am 26. Dezember 1961 in Wuppertal geboren und hat in Wuppertal, St. Louis (USA), Mainz und Hamburg Theologie studiert. Nach der Ordination übernahm er 1993 eine Pfarrstelle in der Evangelischen Kirchengemeinde Hochdahl. Seit 1996 war er zudem Synodalbeauftragter für Diakonie im Kirchenkreis Düsseldorf-Mettmann, arbeitete in Aufsichtsgremien mehrerer diakonischer Einrichtungen mit und war auch bereits Mitglied im Diakonischen Rat des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche im Rheinland. Von 2003 bis 2012 war Andreas Müller Vorsitzender des Aufsichtsrates der Diakonie im Kirchenkreis Düsseldorf-Mettmann gGmbH; 2012 wurde er Aufsichtsratsvorsitzender der fusionierten Diakonie im Kirchenkreis, der NeanderDiakonie gGmbH.
An seiner neuen Essener Wirkungsstätte wird Andreas Müller an der Schnittstelle von Kirchenkreis, Kirchengemeinden und den diakonischen Einrichtungen in der Stadt agieren. Er wird die sozialdiakonischen Aktivitäten der Kirchengemeinden, der Gemeindeübergreifenden Dienste und Einrichtungen des Kirchenkreises koordinieren und gegenüber den städtischen und politischen Gremien vertreten.
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