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21. November 2021
Standing ovations in Essen-Altendorf
Judas - Eine Art Rechtfertigung

Judas - Eine Art Rechtfertigung
Standing ovations in Essen-Altendorf
Standing ovations in Essen-Altendorf
Judas - Eine Art Rechtfertigung
St. Mariä Himmelfahrt in der Helenenstraße war gut gefüllt. Mehr als 50 Zuschauer*innen waren der Einladung des Diakoniewerks Essen und der Studiobühne Essen gefolgt und hatten trotz starkem Regen, Dunkelheit und Corona-Ängsten den Weg zu der Altendorfer Kirche gefunden.
Die Kirche war eine hervorragende Kulisse für den Schauspieler Johannes Brinkmann und seine Darstellung des Judas in dem Gastspiel der Studio-Bühne Essen. Unmittelbar vor dem Altar ließ Brinkmann in der Inszenierung von Stephan Rumphorst die Zuschauer*innen die Zweifel, die Unsicherheit und die Rechtfertigung von Judas Handeln spüren.
Am Ende gab es „standing ovations“ für die Aufführung von Lot Vekemans Monologstück und eine anschließende Diskussionsrunde mit dem Schauspieler.
Diese zeigte, wie gut das Stück nach Essen-Altendorf passte. So wenig, wie die Begegnung mit Judas leicht für die Zuschauer*innen war, so wenig sind auch Begegnungen von Menschen aus unterschiedlichen Herkunftsländern immer einfach. In Essen-Altendorf leben Menschen aus 92 Nationen miteinander, einige schon sehr lange, andere erst kürzlich zugezogen. Es ist ein Stadtteil, bei dem fast immer Vorurteile und Vorbehalte mit schweben. „Ebenso wie im Judas-Stück wären auch hier manchmal Zweifel an selbst gefällten Urteilen dem Zusammenleben eher förderlich und würden weitaus öfter gegenseitige Akzeptanz zulassen“, resümiert Wolfgang Zacheja, Verantwortlicher für das Projekt „Quartierssicherheit Altendorf (QuaSi)“ des Diakoniewerks Essen.
Judas alias Johannes Brinkmann hat wachgerüttelt und hat damit vielleicht ein kleines Stück zu einem friedlichen Zusammenleben im Quartier beigetragen.