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21. März 2021
Erster Platz bei „Jugend forscht“
Mit der Optimierung der Schließanlage für das Wilhelm-Becker-Haus gewannen Nils und Niklas Kronig bereits den regionalen Wettbewerb im Bereich Technik .

Mit der Optimierung der Schließanlage für das Wilhelm-Becker-Haus gewannen Nils und Niklas Kronig bereits den regionalen Wettbewerb im Bereich Technik .
Erster Platz bei „Jugend forscht“
Nils (re.) und Niklas (li.) Kronig haben mit der Optimierung der Schließanlage für das Wilhelm-Becker-Haus im Bereich Technik den regionalen Wettbewerb bei "Jugend forscht" gewonnen.
Erster Platz bei „Jugend forscht“
Mit der Optimierung der Schließanlage für das Wilhelm-Becker-Haus gewannen Nils und Niklas Kronig bereits den regionalen Wettbewerb im Bereich Technik .
Anderthalb Jahre Arbeit stecken in diesem Projekt, mit dem die beiden Brüder Nils und Niklas Kronig
aus Mönchengladbach den ersten Platz im Regionalwettbewerb gewannen und sich so die Zulassung zur Landesmeisterschaft NRW vom 22. März bis 24. März sichern konnten. Nun hoffen die beiden auf einen weiteren Sieg.
Mit einem Schlüssel umgehen, ihn richtig nutzen oder eine Türklinke bedienen, das ist für die Bewohner*innen mit geistiger und/oder körperlicher Benachteiligung des Wilhelm-Becker-Haus ein typisches Alltagsproblem: "Entweder die Schlüssel gehen verloren oder sie können aufgrund motorischer Hürden nicht benutzt werden", erklärt Einrichtungsleiter Markus Hamann. Zwar bietet der Markt bereits eine Vielzahl unterschiedlicher Schließanlagen, darunter auch Token-Systeme, bei denen man etwa einen elektronischen Schlüssel vor einen Sensor halten muss. "Das ist zwar ein guter Weg, aber leider noch nicht die komplette Lösung, weil sie nur für einen Teil der Bewohnenden eine Erleichterung ist. Denn auch der Token muss an eine ganz bestimmte Stelle gehalten werden", so der Einrichtungsleiter, "und das ist eben nicht von allen Bewohnenden umsetzbar."
Hinzu kommt ein weiteres Problem: Die Einhaltung der Privatsphäre bei Wohnraumteilung. "Die aktuellen Schließsystemen bieten da bislang noch keine Lösung", meint Markus Hamann.
Was für uns in unserem Alltag eine Selbstverständlichkeit ist, das ist für viele Bewohner*innen im Bereich des betreuten Wohnen in Wohnheimen eben eine echte Herausforderung. Davon überzeugten sich Nils (18 Jahre) und Niklas (15 Jahre) Kronig im letzten Jahr vor Ort im Wilhelm-Becker-Haus und bekamen dadurch auch ein Gefühl dafür, warum es so schwierig sein kann, einen Schlüssel zu nutzen.
Ein spannendes Projekt für die "Jugend forscht" affinen Jugendlichen. Seit 2015 hat Nils jährlich im Bereich Technik teilgenommen, für den 15-jährigen Niklas ist es der zweite Wettbewerb. "Was uns an diesem Projekt besonders reizte und uns dazu bewegte wieder bei "Jugend forscht" teilzunehmen, war auf jeden Fall der Praxisbezug. Wenn man praktisch was machen kann und am Ende auch noch ein fertiges Produkt dabei rauskommt, ist das einfach klasse", erklären Nils und Niklas.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Die beiden haben ein System entwickelt, bei dem die Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen keine Schlüssel und Token mehr brauchen, sondern lediglich ein Armband tragen, dass vom System erkannt wird. Sobald der Bewohner*in in die Nähe der Tür kommt, entriegelt sie sich von selbst. Somit müssen Bewohner*innen die Tür nur aufziehen.
Dies funktioniert wiederum nur bei den Bewohner*innen selber. Die Türen anderer können sie nicht öffnen. Bei Badezimmertüren oder Wohnbereichstüren, bei denen alle Bewohner*innen Zugang haben, verhindert ein Bewegungsmelder, dass sich Türen öffnen, wenn bereits "besetzt" ist. Damit ist auch die Privatsphäre gesichert! Betreuer*innen können, dank "besonderer" Armbänder, aber weiterhin die Tür öffnen. Auch für für Notfälle wie Stromausfall oder Brand haben die Jugendlichen passende Lösungen entwickelt.
Jede Menge Arbeit war das bis zur Vorstellung und dem ersten Platz beim Regionalwettbewerb. Gut, dass die Brüder sich gegenseitig unterstützen konnten. "Das ist der Vorteil, wenn man zu zweit arbeitet, man kann sich immer wieder gegenseitig motivieren. Aber auch unsere Eltern und die Projektbetreuerin in unserer Schule hat uns immer wieder motiviert und uns aufgemuntert weiterzumachen."
Mit einem kleinen Preisgeld wurden Nils und Niklas bereits entlohnt. "Wichtig war aber auch der Austausch und die Anregungen der Juroren, was man noch verbessern könnte", finden die beiden.
Auf Landesebene geht der Wettbewerb nun weiter. Bei einem Sieg winkt hier sogar ein Forschungsstipendium. "Hier nochmal zu gewinnen, das wäre das natürlich sensationell", da sind sich Nils und Niklas einig.
Und auch wie es weitergeht: Erst bereitet sich Nils nach Ostern auf sein Abitur vor und dann geht es mit der praktischen Umsetzung der Schließanlage voran. "Wir möchten das auf jeden Fall gerne umsetzen und stehen mit Herrn Hamann in Kontakt", erklären die Brüder.
Und auch die nächste Teilnahme bei "Jugend forscht" steht im Raum. "Es gibt schon ein paar Ideen" berichtet Nils, "zum Beispiel aus dem Segelfliegen oder auch etwas mit Windkrafträndern. Aber mehr wird noch nicht verraten."
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