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29. November 2020
"Ob man als Mann, in einem Einzelzimmer leben kann"
Kurt Röhr lebt im Seniorenzentrum Margarethenhöhe und schreibt über seine Gefühle beim Einzug

Kurt Röhr lebt im Seniorenzentrum Margarethenhöhe und schreibt über seine Gefühle beim Einzug
"Ob man als Mann, in einem Einzelzimmer leben kann"
"Ob man als Mann, in einem Einzelzimmer leben kann"
Kurt Röhr lebt im Seniorenzentrum Margarethenhöhe und schreibt über seine Gefühle beim Einzug
Ankommen - Kurt Röhr hat nach dem Tod seiner Frau den Schritt gemacht. Er hat seine Wohnung aufgegeben und ist im Frühjahr 2020 ins Seniorenzentrum Margarethenhöhe gezogen. Keine leichte Entscheidung. Welche Gefühle ihn dabei begleitet haben, das hat er auf seiner elektrischen Schreibmaschine niedergeschrieben:
"Ich bin der Kurt Röhr, bin 92 Jahre alt und seit kurzer Zeit bewohne ich das Apartment Nummer 171 in diesem schönen Haus. Mit ein paar Versen möchte ich davon erzählen, mit welchen Gefühlen ich hier eingezogen bin.
Ganz unvorbereitet, wie ich nun mal bin, so steh ich verlegen hier. Ich kann nur hoffen, ich krieg das so hin, dass ich mich nicht maßlos blamier.
Herzlich Willkommen auf einem bunten Band stand zur Begrüßung an meiner Wand.
Ich fand das ganz besonders schön, denn so was hatte ich bisher noch niemals gesehen.
Ganz langsam hat sie dann angefangen, die Ungewissheit zwischen Hoffen und Bangen. Man hofft zunächst und denkt vielleicht, ob es wohl doch zu einer Freundschaft reicht.
Oder ob man unter Einsamkeit leidet, weil man selbst wohl die Gemeinschaft meidet.
Doch irgendwann war der Bann gebrochen, denn ich hatte mir selbst schon zu Hause versprochen, sollte hier nur etwas zu bemängeln sein, dann dreh ich um und fahr wieder heim.
Dieses Versprechen war wohl zu früh gemacht, denn ich hatte gar nicht daran gedacht, dass man sogar als Mann in einem Einzelzimmer wohnen kann.
Ideal ist das nicht, das wäre auch gelogen, ich wäre viel lieber mit meiner Frau eingezogen.
Seit einiger Zeit ist es nun klar, dass das aber gar nicht mehr möglich war, denn ein Unfall im Krankenhaus brachte für sie das frühe Aus.
Wenn dann auch noch diese schreckliche Corona-Pandemie ohne Schaden zu verursachen an einem vorübergeht, dann kann man trotz allem seinem Schicksal nur dankbar sein.
Ein Wunsch bleibt mir noch zum guten Schluss, dass ich bei halbwegs guter Gesundheit bis an mein selig Ende hier auf der Margarethenhöhe bleiben kann."
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