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10. September 2013
Karate trotz Rollstuhl: Manuela Richter erringt den Gelben Gürtel
Die Bewohnerin von Haus Laarmannstraße des Diakoniewerks erzählt, wie sie „das Unmögliche gewagt“ hat

Die Bewohnerin von Haus Laarmannstraße des Diakoniewerks erzählt, wie sie „das Unmögliche gewagt“ hat
Karate trotz Rollstuhl: Manuela Richter erringt den Gelben Gürtel
Nach einem Jahr gab's den Gelben Gürtel: Manuela Richter mit ihrem Trainer Wilfried Mischke.
Nach vielen Monaten Tai-Chi und Selbstverteidigungstechniken baute Trainer Wilfried Mischke immer mehr Karatetechniken mit ein.
Manuela Richter: „Ich habe die Prüfung bestanden. Und eigentlich war der Weg dahin bereits das Ziel.“
Karate trotz Rollstuhl: Manuela Richter erringt den Gelben Gürtel
Die Bewohnerin von Haus Laarmannstraße des Diakoniewerks erzählt, wie sie „das Unmögliche gewagt“ hat
„Ja, nee is klar… unmöglich!“, das waren meine ersten Gedanken, als ich im Sommer 2012 im Haus Laarmannstraße einen Aushang las, in dem ein Selbstverteidigungskurs für Frauen angeboten wurde. „Da willst du hin… aber du sitzt ja im Rollstuhl – na ja, wenigstens mal reinschauen…“, schoss es mir durch den Kopf.
Dieser letzte Gedanke siegte schließlich über alle eigenen und auch realen Barrieren – wie etwa die fehlende Aufzugmöglichkeit bis zum 5. Obergeschoss, in dem der Kurs stattfand. Von fehlender Kondition und einer krankheitsbedingten Koordinationsstörung ganz zu schweigen. Aber wie gesagt, erst mal gucken.
Doch bereits in der ersten Stunde hatte ich das subjektive Gefühl, so einigermaßen mithalten zu können. Trainer Wilfried Mischke und die Teilnehmenden arrangierten sich mit mir ohne ein einziges Wort über mein Gezappel oder die Tatsache, dass ich auf den Rollstuhl angewiesen war. Im Gegenteil – ich fühlte mich von Anfang an voll akzeptiert und ernstgenommen.
Trainer erarbeitet Sitztechniken mit dem Bürostuhl:
„Genial, Pionierarbeit und gelebte Inklusion!“
Eine vier Personen kleine Gruppe, eine hörenswerte Theorie und ein Trainer, der das Selbstverteidigungsprogramm mit Hilfe eines Bürostuhls auch mit Sitz-Techniken ausbaute: Genial, Pionierarbeit und gelebte Inklusion. Und ich mitten drin. Abgerundet mit Tai-Chi… Alles – vor allem das Aufwärmprogramm – ganz mein Ding.
Was sich dann im Laufe eines Jahres entwickelt hat, kann ich gar nicht in Worten beschreiben. Nach vielen Monaten Tai-Chi und Selbstverteidigungstechniken, samt interner Vorführung im Haus Laarmannstraße, baute Trainer Wilfried Mischke immer mehr Karatetechniken mit ein. Und dann war es tatsächlich soweit: Der große Tag der Prüfung auf den Gelben Gürtel – unter völlig normalen Umständen. Wenn auch durch den Rollstuhl etwas anders, aber ohne dass mir etwas geschenkt wurde.
Ich habe die Prüfung bestanden. Und eigentlich war der Weg dahin bereits das Ziel. Die Herausforderung, das Unmögliche zu wagen und mit Hilfe des Trainers anzunehmen. Die eigenen Grenzen zu akzeptieren, aber vor allem auch die niemals vermuteten Möglichkeiten herauszufinden.
Manuela Richter, Bewohnerin von Haus Laarmannstraße
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